Die Angst vor dem Klingeln, verstecktes Gold und Hausdurchsuchung, ins Pfandhaus wandernde rosafarbene Porzellanpelikane, Sonntagsessen mit Wiener Schnitzel und wochentags Stalinpastete, Kirchgang und Rüschenbluse, die Großmutter mit ihren verstaubten Wertvorstellungen – das ist die Welt zu Hause, und draußen? Plakate und Parolen, Arbeiterlieder am Lagerfeuer, Aufmärsche am 1. Mai, Rákosi, Stalin und Lenin im Klassenzimmer, doch auch die Erlebnisse in der Werkstatt des Puppentheaters, gegenüber des Gebäudes der Geheimpolizei, wo unliebsame Künstler arbeiten und die Erzählerin das erste Mal hört, wie jemand offen über die wichtigen Dinge des Lebens, von Politik bis Liebe, spricht.
Über die Autorin schreibt ihr erster Ehemann, György Konrád: „Seit ihrem siebzehnten Lebensjahr kenne ich sie, vor nicht allzu langer Zeit feierte sie ihren siebzigsten Geburtstag in dem großen Kreise ihrer Familie und Freunde, während unserer sechzehn Jahre andauernden Ehe, wir haben zwei Kinder, vier Enkel, hat sie mich nicht ein einziges Mal enttäuscht. Sie ist eine begabte, lebenstüchtige, humorvolle Frau mit einem guten Urteilsvermögen, ihre Kinder und Enkel, ihre Leser und einstigen Schüler, ihre Nachbarn und Freundinnen, ihre Katzen und Pflanzen, die Zuhörer ihrer improvisierten leidenschaftlichen Reden und ihre Gäste lieben sie. Junge Frauen, die ihre gerne ihre Nähe suchen, bereuen es nicht, unerschütterlich verströmt sie ihre Wärme, die auch ihre geistreichen und exakten Texte spüren lassen. Sie ist wie ein warmer Ofen.“
Aus dem Ungarischen von Éva Zádor
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